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Evidenzbasiert - der Weisheit letzter Schluss?

  • Autorenbild: Horst
    Horst
  • 13. Juli 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Aug. 2022



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In dieser Welt der klassischen Schulmedizin bin ich gestartet. Bei meinen bisher leichten Symptomen ist dies eine sehr gute und schnelle Diagnostik. Das Ergebnis: Parkinson. Die nächsten Schritte in der „Evidenzbasierten Welt“ waren schon vorgezeichnet.

Unter „Evidenzbasiertem Handeln“ verstehen wir jenes Handeln, welches auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. wissenschaftsbasiert, vorgenommen wird.“ 24.07.2018 {https://www.zq.uni-mainz.de/evidenzbasiertes-handeln-in-hochschulen/)


Und jetzt, nach einem halben Jahr, bin ich in Indien in einer Ayurvedakur - was für eine Entwicklung. Beide Welten haben ihre Berechtigung und ihren Sinn. Aber wie ist die Balance und was kann mit sogenannten „Komplementären Methoden“ erreicht werden.


An der Stelle mache ich einen Ausflug in die Agile Welt. Diese hat mit dem Agilen Manifest begonnen. (https://agilemanifesto.org/iso/de/manifesto.html) Der Auslöser war, dass IT Projekte trotz erprobter Wasserfallmethodik und umfangreichen Projektmanagement Erfahrungen immer wieder scheiterten und oft nicht die angestrebten Ergebnisse erreicht wurden. In diesem Manifest wird kein entweder oder beschrieben, sondern vielmehr eine Balanceverschiebung. Kernelement ist „Flexibilität auch in späten Projektphasen“ mit dem Ziel auch dann noch veränderte Kundenwünsche willkommen zu heißen. Der Schlüssel dazu ist der „Agile Mindset“, der eine lernende Kultur ermöglicht, die nicht von Schuldzuweisung sondern vielmehr von lösungsorientiertem, positiven Denken geprägt ist.

Immer dann , wenn komplexe oder chaotische Aufgaben zu bewältigen sind, sind Agiler Mindset und Agile Metoden heute anerkannte Vorgehensweisen. (Stacey Matrix). Denn nahezu in der gesamten Wirtschaft und den Unternehmen steht fest, dass in der VUCA Welt die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit nur durch mehr Selbstbestimmheit und Autonomie erfolgreich gesichert werden kann. (Die Abkürzung VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity. VUCA beschreibt die hohe und zunehmende Geschwindigkeit sowie die unstetige und unberechenbare Entwicklung mit der wir täglich konfrontiert sind.)


Was hat das alles mit der Behandlung von Parkinson zu tun? Ganz einfach.

  1. Das Krankheitsbild und Behandlungsmethoden der Symptome sind vollkommen chaotisch. Ein Herangehen kann die frühe Medikation sein, die über die Zeit an Wirkung verliert, was in vielen Fällen die Erhöhung der Dosierung zur Folge hat. Ein anderes Herangehen ist die späte Medikation, die immer wieder mit dem Risiko des verstärkten Absterben von Gehirnstrukturen In Verbindung gebracht wird. Ohne Medikation wird in der klassischen Schulmedizin kaum gedacht.

  2. Im Mittelpunkt all meiner Überlegungen steht, wie kann mein Körper diese Krankheit -so gut wie möglich aus eigener Kraft - selbstbestimmt bewältigen.

  • Durch positives Denken, das die Krankheit als Herausforderung und Chance annimmt, verinnerlicht, und so eine gegenseitige Kooperation fördert

  • Durch Bewegung, wie Boxen, neuroathletischem Training oder Yoga

  • Durch aktive und frühzeitige Reduzierung von Symptomen, z.B. durch Sprachtraining

  • Durch Förderung der Neuroplastizität - denn das Gehirn tut nichts lieber als zu lernen, um Defizite oder veränderte Aufgaben durch neue Verknüpfungen zu bewältigen. Ein Potenzial, das aus meiner Sicht, in der Parkison Welt viel zu wenig Beachtung findet.

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(Grafik Entwurf)

Für mich ist entscheidend, dass ich Selbstbestimmt bin und erst einmal all das mache, was ich selber in der Hand habe. Die Fokussierung der Schulmedizin auf die Behandlung mit Medikamenten ist für mich bisher (noch) nicht überzeugend. Natürlich kommen viele Patienten ohne Medikamentierung nicht durch den Alltag.

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Jedoch gibt es eine Vielzahl von Wegen außerhalb der Schulmedizin und ich empfinde es schwierig die Dinge für mich bestmöglich zu sortieren und anzuwenden. Eigentlich bin ich total entsetzt, wie fachorientiert die vielschichtigen Aspekte behandelt werden und das es keine Institution gibt, die Patienten ganzheitlich und individuell begleiten kann.


Im Treatmenthouse finde ich Hilfe in vielerlei Hinsicht. Es tut mir gut und ich bin sehr zuversichtlich durch die Behandlungen eine Verlangsamung von Parkinson zu erreichen. Hier finde ich Ruhe und Zeit alles noch einmal zu verarbeiten und zu überdenken. Ich bin fest überzeugt, dass Körper und Geist hier ein besseres Miteinander finden.


Wenn ich wieder in Deutschland bin und die Wirkung der Kur in Gänze abzusehen ist, werde ich mich mit zwei Neurologinnen einer Strategie im Umgang mit einer möglichen Medikamentierung widmen. Das wird nicht einfach und mein Wunsch ist nach wie vor dies solange wie möglich (am liebsten immer) zu vermeiden. Mal schauen, was gelingt. In der Agilen Welt lassen wir uns gerne von verrückten Ideen und neuen Lösungen überraschen und versuchen vieles um Bestehendes besser zu lösen.

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Vielleicht nehme mir einfach “Jimmy“ zum Vorbild. Er hat es als indischer Straßenköter geschafft und ist heute Vijays Hund. Man könnte vielleicht von paradiesischen Zuständen sprechen. Beispielsweise mag er als Futter nur frischen Fisch und - er bekommt jeden Tag seinen frischen Fisch - unglaublich. Wenn der dass schafft schaffe ich es vielleicht auch ohne Medikamente. 😂😂✌️

 
 
 

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