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- Horst

- 27. Juli 2024
- 4 Min. Lesezeit
Jetzt sitze ich also wieder im Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Die letzten 24 Stunden waren einfach nur toll.

Zuerst habe ich bei Shibu an meiner abschließenden Yogastunde teilgenommen. In den letzten Tagen „quietschte“ zwar meine Hüfte etwas, was eine intensive Aufmerksamkeit von Achu und Villa zur Folge hatte. Man wundert sich schon, welche Kraft sie mit den Füßen entwickeln. Wenn ihnen das auch noch nicht reicht, werden Hölzer ins Spiel gebracht. Die Erlebnisse sind erinnerungsstark. Danach habe ich mit Bhumi und der flippigsten Lehrerin, die ich je kennengelernt habe, noch einen Saft getrunken, was damit endete, dass sich die beiden von dannen trollten und irgendwas brabbelten.

Nachdem ich meinen Koffer mit aller „Beute“ und den zugesagten Mitbringseln gepackt und gewogen habe, bin ich dann zum Abendessen aufgebrochen. Und das habe ich nicht gekannt.

Da haben die Mädels mir am Kopfende einen königlichen Ehrenplatz gestaltet. Und dann auch noch eine warmherzige Verabschiedungsrede gehalten und das Ganze mit einem Geschenk gekrönt. Mir ist das Herz aufgegangen.

Das Ganze artete dann noch in eine kleine Party aus, und oh weh - ich sollte mit ihnen tanzen. Ich empfinde mich in der Regel nicht vollkommen talentlos, aber das gehört wirklich nicht zu meinen Kernkompetenzen. Um dem Treiben mit einem Kontrapunkt eine gewisse Dynamik zu nehmen, habe ich dann volle Kanne Nightwish aufgelegt - Wish I hat an Angel. Der für alle einfach nachzuvollziehende und leicht eingängige Rhythmus hat in der für mich angemessenen Lautstärke dann dem Treiben eine etwas andere Ausrichtung gegeben.
Ich bin früh ins Bett gegangen und habe bis kurz nach Mitternacht gut geschlafen. Nachdem ich den Koffer noch dreimal wieder auf und zu gemacht hatte, fand ich im Zimmer No 7 tatsächlich nichts mehr, was mir gehörte. Ich komme aus meinem Zimmer, da liegt Jimmy auf meinem Sessel und klopft mit dem Schwanz, um mir deutlich zu erklären, dass er nochmal gekrault werden möchte. Vijay hat mich total nett verabschiedet und nun ging es los.


Am Flughafen habe ich beim Einchecken nicht schlecht gestaunt, als ich für den Flug nach Dubai in die Businessklasse eingeladen wurde. Erinnerungen an alte Zeiten wurden wach, als ich als Senatorflieger den Lufthansa Service genießen durfte. Den Sitz in eine liegende Position zu bringen hat etwas und ist für das Schlafen wirklich von Vorteil. Auf einer weißen Stoffdecke wurde dann das Tablett mit dem Frühstück präsentiert. Ich fand es sehr angemessen.

Nachdem mein Nachbar aus dem Land der Träume wieder in diese Welt zurückgekehrt ist, habe ich dann ein Gespräch begonnen, das damit endete, dass ich über die Familie und ihren derzeitigen Aufenthaltsort gut genug informiert fühlte. Die Tochter studiert gerade in Aachen und er wollte es sich nicht nehmen lassen, über WhatsApp eine Verbindung herzustellen, da er plant, seine Tochter bald wieder zu besuchen.

Der Flughafen in Dubai lässt es sich nicht nehmen, mir die Chance zu eröffnen, in 60 Minuten wirklich alle Gates in Augenschein zu nehmen. Ich bin wieder mit einem sportlichen Stechschritt meinem Ziel Gate C13 entgegengeeilt.durch eine Welt aus Geschäften, in der auch der anspruchsvolle Shopper nichts vermisst und in der sich quirlig bewegende Menschen einem von außen nicht erkennbaren Rhythmus hingeben, Das haben sie bei Emirates wirklich gut geplant, denn als ich transpirierend am Gate C13 eintraf, durfte ich auch gleich boarden. In der Tiefe der A380 habe ich dann den mir zugewiesenen Fensterplatz eingenommen.
Auf dem Gangplatz sitzt ein Ire, der mit 16 Jahren nach Australien ausgewandert ist, ab morgen an einer organisierten Radreise von Trier nach Wien mit 18 Etappen zwischen 90 und 112 km teilnimmt, bei der das Gepäck transportiert wird und der am 19. Dezember auch 70 Jahre alt wird, um nur eine rudimentäre Essenz des Gespräches wiederzugeben..

Die Flugzeit beträgt übrigens ca. 6 Stunden bis Frankfurt und die ist mit der ausgesprochen angenehmen Unterhaltung wie im Fluge vergangen. Wenn sich zwei angehende 70-Jährige in einem Flugzeug unterhalten, von denen einer trotz Hörgeräte nicht immer alles glasklar versteht und der andere es bevorzugt, mit leiser Stimme zu sprechen, dann bedarf es schon mal einer Wiederholung des Gesagten. Aprpo Wiederholung. Wir sind dann gemeinsam zum Frankfurter HBF gefahren und haben uns mit dem Satz verabschiedet: "Wir treffen uns in Sydney."
Soweit so gut. In Frankfurt gelandet, habe ich in überschaubarem Zeitrahmen meinen Koffer bekommen. Dann begann eigentlich der schwierige Teil des Tages: der Versuch, mit dem Zug nach Köln zu kommen. Da die schnelle Strecke gesperrt ist, musste ich über Mainz fahren und die Züge waren alle komplett überlastet am Freitagnachmittag. Das einzige Angebot, das ich bekommen habe, war, mich in der ersten Klasse niederzulassen und das ohne Reservierung. Ich dachte, die haben sie nicht alle. Dann hatte ich endlich einen Sitzplatz ergattert, ein Ticket gebucht und an meinem Blog gearbeitet.

Nach einer Weile schaue ich mir meinen Gegenüber einmal genauer an und stelle fest, dass er er eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Menschen hat, die ich heute Morgen in Indien gesehen habe. Ja, und dann stellte sich heraus: Er kommt aus Mumbai, lebt mit seiner Frau in Zürich und arbeitet in der IT. Die Hochzeitsfeier durfte ich in vielen Bildern nacherleben und jetzt sind wir über LinkedIn vernetzt.
Wie schon erwähnt befinde ich mich auf dem Rückweg. Die letzten Tage habe ich dazu genutzt, Achu mit einem Video den Raum zu geben, um die Qualität und die Leistungen des Treatmenthouses dem gewogenen, interessierten Zuschauer an Verstand zu bringen. Zumindest ist das der Plan und das Ergebnis folgt jetzt.
Und dann beschäftigt mich in den letzten Tagen immer wieder die Frage, wie mein Zusammenleben mit meinem neuen Mitbewohner zu bewerten ist. Auf jeden Fall tut die Kur im Treatmenthouse meinem Körper, meinem Wohlbefinden und meiner Psyche gut. Es ist und bleibt ein wichtiger Baustein für das derzeitigen Status Quo, dass es gelungen ist, die degenerative Weiterentwicklung zu stoppen und teilweise sogar etwas umzudrehen.
Wie auch immer, klar, es ist eine punktuelle Bewertung.

Ob Parki oder ich die Lufthoheit gewinnt und stabilisiert, wird wohl in einem lebenslangen Wettbewerb entschieden werden. Eigentlich bleibt alles so, wie immer: Work hard, think positive and never give up.




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