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Beam me back

  • Autorenbild: Horst
    Horst
  • 24. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

In meiner letzten Unterkunft in Schweden fühlte ich mich auf einmal wie in Amerika im Indianerreservat. Auf meine Frage, ob es Bier gebe oder auch alkoholfreies Bier, wurde ich ganz ungläubig angeschaut. "Alkohol wird es in diesem Haus nicht geben. Nein, man wüsste auch nicht, wo so etwas zu finden wäre. Im Ort bestimmt, aber keine Ahnung wo." Bei näherer Überlegung war klar: Dort wird es keinen Alkohol geben. Die Frage hätte ich mir wahrscheinlich selber beantworten können.

Wie dem auch sei – als ich am nächsten Morgen aufs Rad gestiegen bin, war ich einerseits ein Stück wehmütig, andererseits stieg die Vorfreude auf zu Hause. Nach drei weiteren Etappen würde ich dann in Köln wieder aus dem Zug steigen.

Zunächst aber ging es zur Fähre nach Trelleborg. Diesmal hatte ich wirklich alle Anweisungen durchgelesen: Personalausweis parat gelegt, Adresse des Hafens eingegeben, Buchungsnummer im Zugriff. Und dann bin ich erst mal endlos mit dem Rad durch den Hafen gefahren, bis ich den Check-in gefunden habe. Die Mitarbeiterin erklärte mir, dass die Abläufe für Fußgänger (auch mit Fahrrad) anders sind, und zeigte mir dann schöne Bilder vom Bahnhof in Trelleborg. Dort sollte ich mich hin begeben und würde mit dem Bus 45 Minuten vor Abfahrt der Fähre abgeholt werden.

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Gesagt, getan – ich war ja früh genug, um Spielraum zu haben. Google Maps brachte mich zum Bahnhof, ich zog mein Ticket und lernte Anke und Katrin kennen. Norddeutsche Mädels, die auch eine schöne Tour hinter sich gebracht hatten. Im Gespräch stellte sich heraus, dass wir alle schon Einschläge im Leben erlebt haben. Jeder hatte eigene Strategien entwickelt, um diese zu bewältigen. Im Mittelpunkt stand dabei immer wieder eins: positiv denken, die Dinge annehmen und mit der Kraft der Selbstbestimmtheit das Beste aus der Situation machen.


Pünktlich, etwa 45 Minuten vor Abfahrt der Fähre, kam eine Frau mit Sicherheitsweste und einem Pappschild "Travemünde". Diesem Signal folgten wir und quetschten uns mit den Fahrrädern in den Bus. Wieder raus aus dem Bus, rein in die Fähre, Fahrräder festgemacht und los ging's. Nach einer kurzen Inspektion der Fähre und einem Blick auf das Meer saßen wir zusammen und unterhielten uns.



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Ganz besonders hat mich die Geschichte vom "Paddel-Abitur" beeindruckt. Insel-Hopping mit dem See-Kajak auf offener See. KRASS. Den Mut muss man erst mal aufbringen, sich mit einem See-Kajak auf offene See hinaus zu trauen.

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Aber offensichtlich wurde das Paddel-Abitur mit Bravour bestanden. Und wenn der Wind zu stark geworden ist, dann haben sie auf einer der Inseln Zuflucht gesucht. Starke Nummer!





Im Bauch der Fähre


Basti und Sehnaz


Nachdem ich mich aus dem Bauch des Schiffes hinausgerollt hatte, bin ich erst einmal zum Atlantik gefahren. Alle waren dort piekfein angezogen, und ich wurde mit meiner Fahrradkluft und dem Helm wohl schon als etwas "Besonderes" angesehen. Basti hatte mir in dem Fünf-Sterne-Hotel ein großartiges Zimmer organisiert. Vielen Dank. Was für ein Gefühl, plötzlich in einem solchen Luxus zu landen – nach all den vielen einfachen Unterkünften auf der Tour!

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Basti und Sehnaz begrüßten mich herzlich, und wir schlenderten gemeinsam über das maritime Volksfest, das sich wie ein endloses Band aus bunten Ständen, Musik und kleinen Aktionen an der Trave entlangzog. Ein langer Tag, den ich sehr genossen habe – und wie gut tat es danach, in diesem komfortablen Bett endlich einmal wieder einen wirklich erholsamen Schlaf zu finden.


 
 
 

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Gast
24. Juli
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Wir waren die Stars on Board der TT-Line, reich durch Erlebnisse, Abenteuer und Begegnungen mit dem Fahrrad in Schweden und Dänemark

„Ruhm und Erfolg - sie machen oft nicht glücklich.“ aus Celebrities von Borwin Bandelow


Anke aus Lübeck

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